Wettbewerb Hotel, 2. Rang
Minergie-A
5-Sterne-plus-Hotel
Wettbewerb 2012 /
Immoville AG, Klosters
Der Dorfkern von Klosters wird durch die Erweiterung des Hotels Alpina mit einem attraktiven öffentlichen respektive halböffentlichen Raumprogramm ergänzt.
Am Bahnhofplatz entsteht die Post und die Migros, darüber ein Café mit Sonnenterrasse. Zu demselben Platz gruppiert sich der Bankettsaal, das Kongresszentrum, der Wellnessbereich mit Erfrischungsbar. Wieder eine Ebene höher ist der Aufenthaltsraum des Alterswohnens mit Billardzimmer angeordnet. Das Raumprogramm der Hauptbaukörper kann als Wohnen mit Service verstanden werden. Drei von sieben Häuser sind als eigentliche Hotelerweiterung konzipiert, das oberste an der Landstrasse als Alterswohnen, die östlichen zwei und das Haus am Bahnhofplatz als Apart-Hotels für Familien. Jedes Haus verfügt über ein Entree mit Salon und eine frei zugängliche Terrasse mit Kaminzimmer – «very British».
Der sozialen Vernetzung der Gäste untereinander und zur lokalen Bevölkerung wird grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Es entsteht Identität durch das Programm.
Der Walser Bautradition entsprechend sind die sieben Häuser als Holzstrickkonstruktionen auf einem Steinsockel gebaut. In der engen Passage, wo es die Brandvorschrift verlangt, sind die Aussenwände jedoch als Massivbau erstellt. Die traditionelle Bauweise bleibt nicht als Klischee der Vergangenheit behaftet, sondern wird in die Gegenwart mit den real existierenden Bedürfnissen tradiert. Die Raumzellen entsprechen modernen, luxuriösen Hotelzimmern, die Aussenwände erfüllen höchste Energie-Standards, der steinerne Sockelbau muss aktuellen Raumbedürfnissen eines Hotels gerecht werden. Hinter dem Strickbau verbirgt sich ein ausgeklügeltes Fassadensystem, Raumschichten bilden Loggien und Sitznischen, die lokalen Perforierungen erzeugen eine angenehme Belichtung und Ausblicke, bei gewährter Privatsphäre. Die Fensterläden sind durch einen konstruktiven Holzschutz geschützt, sichtbare Sparrenreihen tragen das Steindach, Balkenköpfe manifestieren über dem Steinsockel den kühnen Holzbau. Aus der Tradition entsteht ein konstruktives Ornament mit hoher Identität.