Logo Schwarz Architekten
Bayernkaserne, München, Aussenansicht Visualisierung
Bayernkaserne, München, Bauplan Seitlich
Bayernkaserne, München, Bauplan Ansicht West
Bayernkaserne, München, Fassadenschnitt
Bayernkaserne, München, Querschnitt
Bayernkaserne, München, Querschnitt II
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben
41

Bayernkaserne WA5, München

Wettbewerb, 2021

Bayernkaserne, München, Aussenansicht Visualisierung

Energiestandard

EH40

Gebäudetypologie

Gemeinnütziger Wohnungsbau

Planung / Realisierung

2021

Bauherrschaft

GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH

Gesellschaft – Nachbarschaft

Im Zentrum der Projektidee steht eine gesellschaftliche Vision, dass der Bewohner auch in einer Großstadt wie München, durch den Bautypus eines feingliedrigen Blockrandes, respektive eines großen Hofhauses, die positive Energie der Nachbarschaft erleben kann. Darum wird der Innenhof wie eine gemütliche, hölzerne Stube ausstaffiert. Die Wohnungen erhalten einen Balkon zu dieser kontemplativen Oase. Selbst Schüchterne und Einsame finden hier, auch in Zeiten einer gesellschaftlichen Kriese, ihre Zugehörigkeit. Dieser städtische Ort bleibt als Kleinod für alle Ruhesuchenden zugänglich, an strategischen Kreuzungspunkten mit dem ebenerdigen, Kreuzgang ähnlichen Umlauf bieten kleine Plätze ungezwungene Begegnungen. Wir schlagen im Hochparterre des Westtrakts optional zwei Alters-Wohngemeinschaften vor. Diese bieten zusammen mit dem Haus der Kinder im Osttrakt ein Generationen-übergreifendes Zuhause. Der Kindergarten ist eingeschossig und ebenerdig im Erdgeschoss angeordnet, was die internen Abläufe und Nutzungs-Beziehungen begünstigt. Auch optimale und geschützte Außen-Beziehungen haben direkten Einfluss auf die städtebauliche Setzung.

Freiraum – die Kraft der Natur

Die Vielfalt der Freiräume ist ein wesentliches Merkmal des neu entstehenden Stadtquartiers. Programmierte und zur Aneignung offene Platz- und Parkflächen stehen den Bewohnern als öffentlicher Raum zur Verfügung.  Vom Grünboulevard im Norden erreicht man durch einen breiten Durchgang den Hof und betritt eine eigenwillige Pflanzenwelt, die rundum von der 7-geschossig aufragenden Balkonschicht gesäumt wird, welche die Buntheit der individuell-privaten Lebens- und Wohnwelten in den Hof trägt. Der Hof selbst wird von einem Regenwasserring gegliedert, der je nach Witterung mal mehr mal weniger Wasserstand aufweist bzw. mal mehr mal weniger von Kiesflächen durchzogen oder bestimmt ist. Von üppigen Staudenpflanzungen gefasst, bildet der Regenwasserring eine mittige «Insel» als Refugium für die Bewohner aus; ein Ort des Zusammenkommens, der Kommunikation und der Kontemplation.

Das steinernde Holzhaus

So lieblich das Haus sein Inneres manifestiert, so gelassen und zeitlos steht es als solides Gebautes im neu zu schaffendem, städtischem Raum. Das Hochparterre hilft dabei auf bewährte, praktische Weise, es verschafft den Eingängen/Adressen eine stattliche Überhöhe, den Erdgeschoss-Wohnungen im Straßenraum die nötige Privatsphäre, es erhöht den Innenhof und schafft so die Qualität eines mystischen Patios, ganz nebenbei ermöglicht es eine natürliche Belichtung und Belüftung der Kellerräume im Zwischengeschoss.

Die Erscheinung entspringt einerseits der inneren Logik einer nachhaltigen Baukonstruktion und andererseits der Aura der gefügten Baumaterialien. Die oberirdischen Wohn-Geschosse sind als minimierte Holz-Skelett-Bauweise konstruiert, wobei nur dieses Skelett aus maßgenauem, verleimtem Brett-Schicht-Holz gefügt ist, die großvolumigen Ausfachungen der Decken, Wände und die Balkone zum Innenhof sind aus unverleimten Schnittholz, Holz-Brett-Stapeln, u.a. im Verbund mit Beton und die Außenwände als Holz-Hohlkasten mit ausgeflockter Holzwolle gefertigt. Diese Symbiose zwischen Holz und Beton nutzt die Stärken beider Materialien. Der recyclierte Beton wird im Erdreich, Sockel, Treppenhaus und in den Holz-Beton-Decken als wasser-, wetter- und feuer-beständiges Baumaterial eingesetzt.  Das Holz wird als industriell vorfabrizierte Groß-Elemente rationell mit enormer Zeitersparnis verbaut. Es ist nicht nur ein wertvoller, nachwachsender Rohstoff, es besitzt auch die Eigenschaft das Treibhausgas CO2 durch das große Bauholzvolumen natürlich einzulagern. Die dem Wind und Wetter ausgesetzten Außen-Fassaden werden von einem sandgestrahlten, Glasfaser verstärkten Beton-Schirm geschützt.  Die Fensterfamilie wird von einem dreiflügligen Fenster-Grundtyp abgeleitet, der Sockel mit dem Hochparterre wirkt solide, die hölzernen Attikageschosse nobel und leicht, die Loggien lassen einen Einblick auf das hölzerne Innenleben zu. Das Resultat ist eine warme, wohnliche Ausstrahlung nach innen und eine elegante, urbane Erscheinung nach außen.

In Zusammenarbeit mit Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH

Galerie

Bayernkaserne, München, Aussenansicht Visualisierung
Bayernkaserne, München, Bauplan Seitlich
Bayernkaserne, München, Bauplan Ansicht West
Bayernkaserne, München, Fassadenschnitt
Bayernkaserne, München, Querschnitt
Bayernkaserne, München, Querschnitt II
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben
Bayernkaserne, München, Plan Ansicht Oben