Einfamilienhaus im Minergie-A-Standard
Minergie-A
Einfamilienhaus
Direktauftrag / 2016-2018
Privat
Sieger AAA, 2023
Das Neubauprojekt besteht aus einem grosszügigen Einfamilienhaus auf zwei Geschossebenen mit Attikaausbildung und Blick auf den Zürichsee. Die Fassadenflächen werden als Holzkonstruktion mit Hinterlüftung und aussenseitig horizontaler Schalung ausgebildet. Innen vorgestellte Stahlstützen übernehmen die tragenden Funktionen. Im Kern des Gebäudes werden statt Stahlstützen Stahlbetonwände vorgesehen, die sich innenseitig als Sichtbeton zeigen. Die Decken des Gebäudes werden massiv aus Stahlbeton ausgebildet. Das Wohnhaus soll hinsichtlich seiner Gebäudehülle und Haustechnik wegweisend sein für den Einsatz hochdämmender Verglasung.
Das Projekt, das sich exponiert am Siedlungsrand befindet, weist eine kompakte, jedoch in sich versetzte Grundrisssituation auf, die sich optimal ins Gelände einfügt. Der nördliche und horizontal versetzte Gebäudeteil um den zentral gelegenen Erschliessungstrakt ist der Umgebung angepasst und zeigt einen zurückhaltenden, soliden Charakter. Die Südwestseite dagegen ist mit grossem Fensterflächenanteil offen gestaltet und erhält durch vorgelagerte Beschattungselemente eine individuelle Anmutung. Die zurückversetzte Attikageschossebene bestimmt mit dem Spiel zwischen offenen und geschlossenen Flächen das äussere Erscheinungsbild.
Pilot- und Demonstrationsprojekt
Grossflächige Verglasungen sorgen im Projekt Austrasse in Meilen für lichtdurchflutete Räumlichkeiten und liefern gleichzeitig hohe solare Einträge, die zur Senkung des Energiebedarfs beitragen und durch die Fensterläden geschickt gesteuert werden können. Gleichzeitig stellen die Fensterflächen jedoch die Schwachstelle der gedämmten Hüllfläche des Gebäudes dar, da die Dämmfähigkeit der Verglasung im Vergleich zu opaken Flächen wesentlich schlechter ist.
Hochwärmedämmende Fenster stellen daher eine effektive Stellschraube zur Optimierung des Energiebedarfs des Gebäudes dar. Dabei bieten hochdämmende Vakuumgläser die Möglichkeit, den U-Wert, der mit herkömmlicher Verglasungen erzielt werden kann, zu senken. Insbesondere bei Gebäuden mit hohem Fensterflächenanteil wirkt sich dieser Effekt stark auf die Energiebilanz aus.
Die Dämmwirkung wird durch eine mit Vakuum gefüllte dünne, dichtverschlossene Schicht erreicht. Die optimierten Dämmeigenschaften können bereits mit einer dünnen Verglasung realisiert werden. Daher ist die Ausbildung filigraner und leichter Fensterkonstruktionen möglich. Durch die Senkung des erforderlichen Materials wird der Anteil grauer Energie gesenkt.
Besonderes Augenmerk wird im Rahmen des Pilot- und Demonstrationsprojektes auf die Entwicklung des Übergangs vom Rand- verbund zum Rahmen gelegt. Der Randverbund besteht bei Vakuumverglasung aus einer Glas-Glas-Konstruktion und ist daher gegenüber herkömmlichen Fenstern in thermischer Hinsicht ungünstiger. Ziel ist es, einen hochwärmegedämmten, möglichst filigranen, marktfähigen Rahmen zu entwickeln.
Das Projekt Austrasse Meilen bietet die besten Voraussetzungen für die Umsetzung der Test im Rahmen des Pilot- und Demonstrationsprojektes, da das Gebäude eine grossflächig verglaste Süd/ Ost- und Westseite aufweist. Zusätzlich ist das Projekt für Messungen und Tests zugänglich, wodurch beste Überprüfungsmöglichkeiten zur Effizienz der Verglasung zur Verfügung stehen. Durch die architektonische Ausgestaltung des Gebäudes ist das Gebäude in der Lage, als Referenz für Vakuumverglasungen in der Architektur eine besonderen Stellenwert einzunehmen und wegweisend für potentielle Investitionen im Bereich der Vakuumverglasung zu sein.